Gartendünger

Ein guter Dünger für den Garten sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung, lässt die Pflanzen kräftig entwickeln und ermöglicht eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Viele Gärtner schwören auf ganz bestimmte Düngerarten, die sie immer und immer wieder bei sich einsetzen. Doch was ist eigentlich ein guter Gartendünger? Zugegeben, diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, da die Anforderungen, die Ansprüche und das Hintergrundwissen sehr voneinander abweichen können.

Die Auswahl eines Gartendüngers

Wenn wir heute von Gartendünger sprechen, dann meinen wir im Allgemeinen einen universell einsetzbaren Dünger, den wir für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen einsetzen können. Nun gibt es jedoch bereits zahlreiche Universaldünger, die sich sowohl im Haus, im Gewächshaus als auch im Garten einsetzen ließen. Doch sind diese meist flüssigen Nährstoffspeicher nicht immer die erste Wahl für den Einsatz im Garten.

In unserer Übersicht stellen wir die gängisten Gartendünger kurz vor.

Kompost

Guter und qualitativ hochwertiger Kompost ist für den Gärtner ähnlich wertvoll wie Gold. Als Kompost bezeichnet man organisches Material, wie Pflanzen oder Nahrungsreste, welches durch mikrobielle Prozesse und unter Zuhilfenahme von Sauerstoff zersetzt und schließlich abgebaut wird. Materialien wie Laub, Leguminosen (z.B. Erbsen, Bohnen), Rasenschnitt sowie Obst- und Gemüsereste sind hervorragende Ausgangsstoffe für einen hochwertigen Kompost.

Kompost eignet sich für viele Pflanzen. So können Rasenflächen, viele Gemüsepflanzen wie z.B. Tomaten, Gurken, Zucchini oder auch einige Obstgehölze problemlos damit gedüngt werden. Zu beachten ist jedoch, dass auch Kompost nicht unendlich und ausschließlich verarbreicht werden sollte. Dieser natürliche Dünger enthält nämlich in größeren Anteilen die Nährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium. Stickstoff hingegen ist nur in geringen Mengen enthalten.

Auf humusreichen Böden ist der geringe Stickstoffgehalt nicht sonderlich problematisch. Hier kann der Kompost nahezu als Basisdünger verwendet werden, wobei zwischen 3 und 4 Litern Kompost pro m² empfohlen werden. Problematisch ist jedoch der verhältnismäßig hohe Anteil an Phosphor. Da die meisten Gartenböden ohnehin schon hohe Phosphatgehalte aufweisen ist die dauerhafte Düngung mit Kompost nicht zu empfehlen. Daher sollte es auch Jahre geben in dem nur geringfügig Kompost dafür aber ein stickstoffbetonter Dünger verwendet wird.

Wird Kompost hingegen in sandigen Böden oder sehr ausgelaugten Böden verwendet, so muss neben Kompost noch ein stickstoffreicher Dünger verwendet werden. Sandige Boden waschen verhältnismäßig viele Nährstoffe aus, so dass diese allein über Kompost nicht kompensiert werden können.

Mist

Ein weiterer Naturdünger auf den viele Gärtner setzen ist Mist. Meist ist hier der Dung von Rindern oder Pferden gemeint, der nicht nur ein wertvoller Nährstofflieferant sondern auch gleichzeitig Bodenaktivator ist. Als organischer Dünger kann Pferde- oder Rinderdung dafür sorgen, dass viele Bodenlebewesen Nahrung erhalten und somit einerseits den Boden von innen durchwühlen und zum anderen ihn besser belüften. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Mikroorganismen langfristig damit beschäftigt sind, die organische Substanz des Mists abzubauen. Durch den Abbau des Dungs in seine mineralischen Bestandteile werden dadurch wichtige pflanzenverfügbare Nährstoffe freigesetzt. Guter und qualitativ hochwertiger Mist ist also ein sehr guter Langzeitdünger.

Durchschnittliche Nährstoffgehalte ausgewählter Mistarten [in kg je Tonne]

MistStickstoffPhosphorKaliumMagnesium
Rindermist3-61,5-47-111-3
Pferdemist3-52,5-58-131-2
Hühnermist15-1812-1610-154-6

Wieviel Nährstoffe letztendlich in Mist enthalten ist und in wie weit sie pflanzenverfügbar sind, hängt u.a. ab von

  • der Beweidungsart
  • dem Trocknungsgrad
  • dem Reifegrad
.

Im Garten wird meistens gekörnter oder pelletierter Mist verwendet. Dieser enthält nur noch wenig Feuchte, ist meist deutlich geruchsärmer und kann über einen längeren Zeitraum schonend Nährstoffe freisetzen. Frischer Mist hingegen ist etwas unhandlicher, muss mit dem Boden vermischt werden und hat das kleine Risiko, dass bei unsachgemäßer Anwendung der Boden überdüngt wird.

Mineralische Dünger

Auch wenn sie in den letzten Jahren etwas in Verruch gekommen sind, spielen mineralische Dünger wie Blaukorn und Grünkorn immer noch eine größere Rolle. Diese Dünger haben ein großes Nährstoffpotenzial und liefern die Pflanzen alle benötigten Nährstoffe zu. Allerdings haben diese Dünger auch einen entscheidenden Nachteil gegenüber organischen Düngern wie Mist. Sie sorgen nicht dafür, dass die Bodenvitalität gesteigert wird und neigen bei dauerhaftem Einsatz zum Versalzen. Kurz- und langfristig kann bei unsachgemäßem Einsatz auch das Risiko einer Überdüngung bestehen.

Eingesetzt werden Blaukorn und Co meist als Dünger für Bäume sowie für starkzehrende Pflanzen. Wer mineralische Dünger verwendet will, sollte strikt auf die Düngungsempfehlung achten und nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ leben.