Palmendünger

Palmen sind beliebte Zimmerpflanzen in vielen Wohnungen, da sie nicht nur für eine grüne Seele sorgen können, sondern auch meist leicht zu pflegen sind. Doch damit auch diese Pflanzen gut leben können, brauchen auch sie einen geeigneten Palmendünger.


Die meisten Palmen benötigen während der Vegetationsperiode lediglich ein bis zweimal Dünger. Es ist jedoch zu beachten, dass längst nicht jeder Dünger geeignet ist, um für die Palmen ein optimales Nährstoffverhältnis zu schaffen. Palmen haben ganz spezielle Anforderungen, die entsprechend gute Dünger mit genau abgestimmten Nährstoffen benötigen, um Mangelerscheinungen oder Krankheiten zu vermeiden.

Die richtige Düngung von Palmen

Der Nährstoffbedarf von Palmen

Die häufigsten Gründe, weshalb Palmen eingehen, ist ein falscher Dünger oder eine falsche Dosierung. Dabei sollte vor allem beachtet werden, dass die Vielzahl der unterschiedlichen Palmenarten mitunter vollkommen unterschiedliche Ansprüche an ihre Nährstoffe haben. Etwas haben die meisten Palmen jedoch gemeinsam: Sie benötigen reichlich Nährstoffe, vor allem Stickstoff und Kalium. Phosphor hingegen wird nur in geringen Mengen benötigt, ist jedoch dennoch lebenswichtig.

Viele Palmen benötigen auch eine kontinuierliche Versorgung mit Spurenmineralien. Die wichtigsten Spurennährstoffe sind dabei Mangan und Eisen. Ein Mangel an Mangan führt beispielsweise dazu, dass die Blätter gelb werden und unter Umständen sogar absterben können. Solche Blattnekrosen aufgrund von Manganmangel werden übrigens recht häufig beobachtet. Werden neue Blätter gebildet, die eine verkümmerte und gekräuselte Optik aufweisen, so sollte dringend ein Dünger mit Spurenmineralien verabreicht werden. Besonders sensibel auf Manganmangel reagieren im Übrigen Königspalme, Königinpalme sowie Palmen der Gattung Acoelorraphe.

Weiterhin spielt der Spurennährstoff Eisen eine große Rolle, welcher wichtig für viele pflanzenphysiologische Prozesse ist. Ein Eisenmangel ist zunächst an den jungen Blättern festzustellen, die meist gelblichgrün bis weiß gefärbt sind. Meist sind die Blattadern auch etwas grüner als die restliche Blattfarbe. In diesem Stadium lässt sich mittels eines speziellen Eisendüngers oder eines guten spurenmineralhaltigen Düngers noch gut gegenwirken. Schwieriger wird es, wenn die Palmenkrone beginnt zu verbleichen, da dann die Symptome des Eisenmangels bereits weit fortgeschritten ist und nur noch schwer umzukehren sind.


Topf und Substrat beachten

Viele Mangelerscheinungen sind nicht unbedingt auf eine unzureichende Zufuhr von Dünger zurückzuführen. Häufig ist auch ein falsch gewähltes Pflanzgefäß oder ein schlechtes Substrat der Grund, weswegen die Nährstoffe nicht optimal aufgenommen werden können.

Die Pflanzgefäße oder Pflanzcontainer sollten natürlich so gewählt sein, dass die Wurzeln genügen Platz zur Entfaltung haben. Platznot im Topf führt nicht selten zum Kümmerwuchs oder sogar zum kontinuierlichen Absterben der Palme. Je enger der Platz ist, umso mehr konkurrieren die Wurzeln um die dann nur kurzfristig verfügbaren Nährstoffe. Bei Topfpflanzungen muss immer beachtet werden, dass durch das Gießwasser die Nährstoffe des Palmendüngers schneller ausgewaschen werden als z.B. in einem Gartenboden.

Ungünstiges Substrat- oder Erdeigenschaften können beispielsweise dafür sorgen, dass die Erde schnell belüftet oder zu dicht ist und damit eine Aufnahme durch die Wurzeln verschlechtern. Ebenso sollte beachtet werden, dass auch Wurzeln atmen müssen. Eine gute Palmenerde, die etwas locker ist und dem Bodenraum der Pflanze genug Platz und Luft lässt ist daher immens wichtig.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielt außerdem der Boden pH-Wert des Substrats. Dieser sollte bei den meisten Palmen einen Wert zwischen 5,5 und 6,5 haben. Ein zu hoher pH-Wert (basisches Milieu) führt dazu, dass Spurenmineralien sowie wichtige Hauptnährstoffe nicht mehr im benötigten Maße aufgenommen werden können. Es empfiehlt sich daher die Erde immer wieder mal mit einem pH-Test zu prüfen und notfalls Gegenmaßnahmen (z.B. Erde wechseln) einzuleiten. Haushalte, die besonders hartes Wasser haben, kommen nach einiger Zeit in den „Genuss“, dass das Substrat zu viel Kalk aufnimmt und damit basisch wird.


pH-Wert und Nährstoffaufnahme bei Palmen

Welcher Dünger ist für Palmen optimal

Zu klären gilt es zunächst, ob ein Langzeitdünger oder eher ein bedarfsgerechter Dünger verwendet werden soll. Langzeitdünger haben natürlich den Vorteil, dass die Palmen in Sachen Düngung nicht unter Dauerbeobachtung stehen müssen. Diese geben die Pflanzennährstoffe gleichmäßig über einen längeren Zeitraum ab und müssen so unter Umständen nur zwei bis dreimal jährlich gedüngt werden.

Solche Langzeitdünger können allerdings auch nachteilig sein. Hat die Pflanze eine bestimmte Wuchshöhe noch nicht erreicht, so kann es unter Umständen auch zu einer Überversorgung mit Nährstoffen kommen. Eine solche Überdüngung kann ein ungünstiges Milieu im Wurzelraum verursachen und somit zu konkreten Wurzelschäden führen. Die Folge solcher Schäden ist, dass die Palme trotz Nährstoffangebots diese nicht mehr aufnehmen kann.

Bezüglich der Nährstoffversorgung sind stickstoff- und kaliumbetonte Dünger dringend empfohlen. Das Verhältnis von Stickstoff zu Kalium sollte annähernd gleich sein, wohingegen Phosphor nur in sehr geringen Mengen benötigt wird. Ein optimales Nährstoffverhältnis wäre beispielsweise 5-1-5 oder auch 8-4-12.

Optimal sind auch Palmendünger, die weitere wichtige Spurennährstoffe wie Eisen, Mangan, Kupfer und Zink enthalten. Hier sollte darauf geachtet werden, dass diese in Sulfatform vorliegen, da diese für die Palmen in den meisten Fällen besser verfügbar sind.

Wie sollten Palmen gedüngt werden?

Palmen sollten mit Bedacht gedüngt werden, vor allem dann, wenn Flüssigdünger eingesetzt werden. Das Düngemittel sollte so über das Wurzelsystem verteilt werden, dass die Flüssigkeit von der Stammmitte zum äußeren Rand verteilt wird. Wird der Dünger nämlich nur an einer Stelle eingeleitet, so besteht die Gefahr einer partiellen Überdünung, die die Wurzeln entsprechend zerstören können. Außerdem gehört der flüssige Nährstoff weder an den Stamm noch auf die Blätter.

Bei Verwendung eines Langzeitdüngers sollte dieser am Rande des Topfes eingebracht werden. Meist halten solche Dünger bis zu sechs Monaten, je nach Gießverhalten bzw. Wasserbedarf der Palme. Soll mit einem Flüssigdünger gearbeitet werden, so wird empfohlen alle zwei bis drei Wochen zu düngen. Die Menge des Düngers ist dabei natürlich abhängig von der Größe der Palme und nicht zuletzt von der Art. Es wird daher empfohlen sich mit dem spezifischen Nährstoffbedarf der jeweiligen Palmenart auseinanderzusetzen, bevor auf blauen Dunst gedüngt wird. Häufig führt nämlich Überdüngung dazu, dass die liebgewonnen Palmen eingehen.

Als Zeitraum sollte immer nur die jeweils aktuelle Vegetationsperiode der Palme gewählt werden, die in der Regel zwischen Frühling und zur Mitte der Herbstmonate stattfindet. Bei Verwendung eines Langzeitdüngers kann eine einmalige Anwendung bereits reichen. Allerdings sollte die Palme dann im späteren Verlauf auf Ernährungsmängel genau untersucht werden.

Palmendünger kaufen - Was ist zu beachten?

Beim Kauf eines Palmendüngers sollten vor allem Produkte bevorzugt werden, die ein annähernd gleiches Verhältnis von Stickstoff und Kalium enthalten, wobei Stickstoff immer den mengenmäßig höchsten Anteil haben sollte. Ob ein spezialisierter Palmendünger gekauft werden muss, ist jedem Palmengärtner selbst überlassen. Es gibt durchaus günstigere „normale“ Dünger, die den gleichen Zweck erfüllen. Es sollte allerdings beim Einkauf darauf geachtet werden, dass das Düngemittel auch entsprechende Spurenmineralien wie Mangan, Eisen und Bor enthält. Diese sind vor allem dann wichtig, wenn die Palmen im Topf kultiviert werden, was in unseren Breiten wohl häufig sein dürfte.

Die Verwendung von Spezialdüngern gilt jedoch meist weniger für anspruchslose Palmen wie Bergpalme, Hanfpalme oder Geleepalme, die meist auch mit universalen Grünpflanzendüngern auskommen.