Spurennährstoffe

Spurennährstoffe - wichtig für die Pflanzengesundheit

Für ein optimales Gedeihen Ihrer Pflanzen sind nicht nur die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium wichtig, sondern auch eine Vielzahl unterschiedlicher Spurennährstoffe wie Mangan, Bor, Eisen oder Zink. Diese Stoffe werden - wie der Name schon erahnen lässt - nur in sehr geringen Mengen benötigt. Ein Fehlen dieser Stoffe hat für viele Pflanzen jedoch viele Nachteile, die im schlimmsten Fall zum Absterben führen können.


Eine Übersicht wichtiger Spurennährstoffe

Bor

Bor ist für viele Pflanzen, darunter Obstpflanzen, viele Kohl- und Rübengewächse, viele Gemüsepflanzen (z.B. Tomaten, Leguminosen) sowie für Laubbäume ein essentieller Mikronährstoff. Der zu den Halbmetallen zählende Stoff ist nicht nur an pflanzenphysiologischen Prozessen beteiligt sondern auch am Aufbau der Pflanze selbst. Als Baustein beeinflusst Bor die Stabilität der Zellwände sowie den Durchfluss mit Nährsalzen. Darüber hinaus spielt Bor eine nicht unwesentliche Rolle in der Wurzelentwicklung sowie bei der Blütenbildung.


Ist nur unzureichend Bor vorhanden, kann es zu weitreichenden Problemen kommen. Ein Bormangel kann beispielsweise zum schleichenden Absterben der so genannten Meristeme kommen. Als Meristem bezeichnet man das Bildungsgewebe in Pflanzen, das durch Zellteilungsprozesse schließlich das Wachstum der Pflanze bzw. Pflanzenteile fördert. Solche Störungen treten beispielsweise bei der Herzfäule auf, bei dem es zum Absterben der Herzblätter kommt. Außerdem kann Bormangel dafür sorgen, dass die Blütenbildung gestört wird oder das Wasser und andere Nährstoffe nicht mehr über das Leitgewebe richtig transportiert werden.

Cobalt

Cobalt ist ein weiteres Spurenelement welches in vielen Pflanzen benötigt wird und auch gelegentlich auch eingelagert wird. Typische Pflanzen, die Cobalt für diverse Stoffwechselprozesse bzw. enzymatische Reaktionen benötigen sind Hafer sowie viele Leguminosen (z.B. Bohnen, Alfafa). Dieses Spurenelement wird von einigen Pflanzen jedoch nicht direkt verstoffwechselt, sondern indirekt durch Bakterien, die sich im Wurzelbereich angesiedelt haben. Diese Bakterien sind von Vitamin B6 (Cobalamin) abhängig und benötigen Cobalt für dessen Herstellung. Die Bakterien selber werden von der Pflanze indirekt benötigt, da sie Stickstoff aus der Luft festsetzen und für die Pflanze verfügbar machen.


Kupfer

In ebenfalls geringen Konzentrationen wird das Element Kupfer benötigt. Für das Pflanzenwachstum bzw. für die Pflanzengesundheit ist Kupfer Bestandteil vieler unterschiedlicher Enzyme. Beispielsweise ist das Enzym Polyphenoloxidase wichtig für die Heilung des Pflanzengewebes nach Verletzung. Weiterhin ist Kupfer an enzymatischen Reaktionen beteiligt, die den Stickstoffstoffwechsel beeinflussen bzw. regulieren.


Enthält die Pflanze zu wenig Kupfer, so können verschiedene Krankheitsbilder bzw. Mangelerscheinungen auftreten. Kupfermangel sorgt beispielsweise zu einem Überschuss an verfügbarem und löslichem Stickstoff, welches zu einer Absenkung der Stresstoleranz in der Pflanze führt und somit das Entstehen von Pflanzenkrankheiten fördert. Bei einem Mangel am Mikronährstoff Kupfer konnte u.a. auch das Ausbreiten krankheitsfördernder Pilze beobachtet werden.

Eisen

Eisen dürft wohl mit zu den bedeutendsten Spurenelementen zählen. Das metallische Element ist an zahlreichen pflanzenphysiologischen Prozessen beteiligt. Das heißt u.a., dass Eisen in vielen Enzymen und Pflanzenhormonen enthalten ist und einen entscheidenden Einfluss auf die Pflanzengesundheit hat. Ein Mangel an Eisen äußert sich z.B. durch das Bleichwerden der Blätter, die dann ihre sattgrüne Farbe in ein blasses Gelb oder sogar in Weiß verwandelt. Ein solcher Mangel ist eine ernstzunehmende Pflanzenerkrankungen, die im allgemeinen als Eisenmangelchlorose oder auch nur als Chlorose bezeichnet wird.

In den im Handel erhältlichen Düngern ist Eisen jedoch nie als reines Element enthalten, sondern immer in einer chemischen Verbindung anzutreffen. Neben eisenhaltigen Chelatverbindungen sind es vor allem Eisen-II-Sulfate, die bei uns in Düngern zugesetzt werden.


Mangan

Mangan ist ein weiterer Mikronährstoff, der von vielen Pflanzen benötigt wird. Das Element, das ebenfalls wie Eisen zu den Metallen zählt, hat große Bedeutung in einigen Stoffwechselprozessen der Pflanzen. So spielt Mangan beispielsweise im so genannten Citratzyklus eine große Rolle und ist dort vor allem am Aufbau des Koenzyms NADP bzw. damit verbundender Enzyme beteiligt.


Ein Mangel des Spurenelements Mangan kann daher für viele Pflanzen enorme Nachteile mit sich bringen. Eine typische Krankheit, die durch Manganmangel auftritt, ist die so genannte Dörrfleckenkrankheit, die beispielsweise Getreidepflanzen wie Hafer, Gerste oder Weizen betreffen kann. Typische Symptome des Fehlens von Mangan sind gelbliche bis braune Blätter die allmählich absterben.

Die Ursache von Manganmangel bei Pflanzen liegt übrigens seltener daran, dass Mangan fehlt. Meistens sind viele Böden oder Erden zu alkalisch (pH Wert über 7) wodurch das Spurenelement festgesetzt wird und damit nicht mehr pflanzenverfügbar ist. Ein echter Manganmangel tritt oft bei Pflanzen auf, die in Töpfen oder Kübeln kultiviert werden. Hier hilft dann die Nutzung eines Düngers, der alle essentiellen Spurenmineralien enthält und schnell pflanzenverfügbar ist.

Molybdän

Molbydän zählt zu den essentiellen Spurenelementen. Pflanzen benötigen Molybdän unter anderem für chemische Prozesse, die in Verbindung mit der Stickstoffversorgung stehen. Nutzpflanzen wie Tomaten, Salat, Mais oder Sonnenblumen haben einen erhöhten Bedarf an diesem Mikronährstoff. Das Element sorgt dafür, dass bodengebundener Stickstoff von der Pflanze aufgenommen und entsprechend verstoffwechselt werden kann.


Ein Mangel an Molybdän führt unter anderem zu einer unzureichenden Stickstoffversorgung der Pflanze. Ein Großteil des Stickstoffs wird dann z.B. vermehrt in den Blättern eingelagert. Die Pflanze selbst kann die Stickstoffverbindungen dann nicht nutzen, um Proteine herzustellen. In der Folge kann es zu Krüppelwuchs der Pflanze führen, die in der Folge Anzeichen eines Stickstoffmangels aufweisen. Die Blattränder weisen dann in der Regel Verbrennungssymptome auf.

Leguminosen wie Erbsen oder Bohnen benötigen im Übrigen meist mehr Molybdän.


Zink

Auch Zink wird als Spurenelement von vielen Pflanzen benötigt und ist für die Entwicklung der Pflanze lebensnotwendig. Zink wird entweder direkt als Bestandteil für Enzyme oder als so genannter Cofaktor für zahlreiche enzymatische Reaktionen benötigt. Wissenschaftliche Untersuchungen gehen davon aus, dass Zink vor allem für die Synthese der Aminosäure Tryptophan benötigt wird, welche wiederum Ausgangspunkt für die Herstellung der so genannten Indolessigsäure ist. Die Indolessigsäure stellt in Pflanzen ein wichtiges Hormon dar, welches stimulierend auf das Wachstum der Pflanze sowie des Wurzelsystems wirkt.


Ein Zinkmangel äußert sich beispielsweise in Mickerwuchs, einer insgesamt schlechten Pflanzenverfassung, dem Vorhandensein viel zu kleiner Blätter oder in enorme Ertragseinbußen. Es wird auch davon berichtet, dass der Mangel an Zink unweigerlich zu einem erhöhtem Pflanzenstress führt, der den Befall krankheitserregender Viren und Pilze begünstigt.


Zinkmangel tritt häufig auf sandigen und trockenen Böden auf. Auch eine Überversorgung mit Phosphor kann zu einer verringerten Zinkaufnahme durch die Wurzeln der Pflanzen führen.


Weitere Spurennährstoffe

Neben den bereits genannten Mikronährstoffen, können auch andere Stoffe eine große Rolle für die Pflanzenentwicklung und -gesundheit darstellen. Hierzu zählen beispielsweise Selen, Natrium oder auch Chlor.